Sozial-emotionales Lernen (SEL) in einer digitalen Welt

Sozial-emotionales Lernen (SEL) in einer digitalen Welt

Published: Oktober 10th, 2022

Finden Sie heraus, wie Sie zwei wichtige schulische Ziele – die Förderung des digitalen Lernens und die Unterstützung des sozial-emotionalen Lernens – effektiv miteinander verbinden können. PädagogInnen befinden sich in einer scheinbar paradoxen Situation. Die digitale Welt breitet sich immer weiter aus und digitale Unterrichtswerkzeuge werden zu einem wichtigen Aspekt des Lehrens und Lernens. Über Förderprogramme der EU und Programme einzelner Länder, wie durch den DigitalPakt Schule in Deutschland, werden wirksam Gelder bereitgestellt, um zielführende und teilweise längst überfällige Investitionen für digitales Lehren und Lernen zu ermöglichen. Digitale Inhalte, Werkzeuge, Hardware wie digitale Tafeln, Unterrichtssoftware, Lernplattformen aber auch die Infrastruktur in Bildungseinrichtungen werden etabliert und Schulen stellen sich zukunftsfähig auf.

Gleichzeitig hat die Berücksichtigung der sozialen und emotionalen Bedürfnisse der SchülerInnen eine der höchsten Prioritäten bei der Gestaltung des Lernraums Schule und des Unterrichts. Verantwortliche im Bildungsbereich wissen, dass die Erfüllung der menschlichen Bedürfnisse von Lernenden deren persönlichen Erfolg innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers fördert und die Schulgemeinschaft als Ganzes stärkt.

Die Europäische Union empfiehlt ihren Mitgliedstaaten SEL als zentrales Element in die regulären Lehrpläne zu implementieren.

Die Kombination beider Faktoren, also Digitalisierung und Erfüllung sozial-emotionaler Bedürfnisse, erscheint vielleicht auf den ersten Blick unvereinbar, aber nur dann, wenn sozial-emotionales Lernen als etwas betrachtet wird, das nur in der realen, physischen Welt gelehrt werden kann.

Es ist jedoch belegt, dass die Nutzung digitaler Technologien den SchülerInnen helfen und die Möglichkeiten erweitern kann, viele der Fähigkeiten zu üben und sich Kompetenzen anzueignen, die in die reale Welt übertragen werden und die Technologie kann beispielsweise bei sprachlicher Diversität Hilfestellung leisten.

Durch die Auswahl der geeigneten Werkzeuge, Anwendungen und Inhalte stellen PädagogInnen sicher, dass die Zeit, die SchülerInnen online und mit digitalen Geräten verbringen, nicht nur zur Förderung der digitalen Kompetenzen, sondern auch zur sozial-emotionalen Entwicklung beiträgt.

Wie können Lehrkräfte also das sozial-emotionale Lernen in einer digitalen Welt fördern?

Soziales Bewusstsein in einer digitalen Umgebung entwickeln

Die heutige Schülerschaft wurde in eine digitale Welt hineingeboren. „Digital“ ist ihre intuitive und selbstverständliche Art der Kommunikation, des Ausdrucks und der Recherche. Dennoch müssen PädagogInnen dafür sorgen, dass die SchülerInnen weiterhin Fähigkeiten entwickeln, die ihnen bei ihren persönlichen Begegnungen zugutekommen. Das bedeutet, dass SchülerInnen Zeit zum Nachdenken und zur Neuorientierung benötigen.

Es ist wichtig gemeinsam herauszuarbeiten und zu erörtern, wie sich die Interaktion im digitalen Raum von der in der realen Welt unterscheidet – was dabei gewonnen und verloren geht -, um ein besseres Bewusstsein für individuelle soziale Präferenzen und menschliche Bedürfnisse zu entwickeln. Dies schult ihre Fähigkeiten zu kritischem Denken und verankert ihre digitalen Erfahrungen in der realen Welt.

Durch die Vermittlung der Feinheiten in der Online-Kommunikation lernen die Schülerinnen und Schüler zu verstehen, wie Unterschiede im Sprachgebrauch und im Tonfall verschiedene Haltungen und Emotionen vermitteln können. Sie lernen, wie man in verschiedenen Kontexten kommuniziert und wie man ein bestimmtes Ziel erreicht, indem man sich durchsetzt und effektiv kommuniziert.

Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, welche Herausforderungen eine digitale Konversation mit sich bringt, bei der die sozialen Signale einer persönlichen Interaktion fehlen, und wie dies unsere Reaktionen beeinflusst. Dieses größere Bewusstsein für die emotionalen Reaktionen der Menschen befähigt die Lernenden, sich bewusster und sozialer in der digitalen Welt zu bewegen.

Dabei geht es nicht nur um das Funktionieren in Gruppen oder Gemeinschaften, sondern auch um die Stärkung der Unabhängigkeit des Einzelnen. Aktivitäten wie beispielsweise das Führen eines Tagebuchs helfen Kindern, ihren Stress zu verstehen, soziale Interaktionen zu verarbeiten und die emotionalen Auswirkungen aufzulösen. Die Rolle der Lehrkraft ändert sich bei all dem nicht. Sie bleibt eine prägende Figur, die das Bewusstsein schärft und ein offenes Umfeld fördert, in dem die SchülerInnen ermutigt werden, ihren Beitrag zu leisten, ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihre Erfahrungen nach außen zu tragen.

Einsatz von Technologie, um dem digitalen Lernen ein soziales Element hinzuzufügen

Die digitale Welt der Bildung bietet viele Möglichkeiten, um die sozial-emotionalen Bedürfnisse der Lernenden zu erfüllen und deren Entwicklung zu unterstützen. Präsentationen von SchülerInnen an einer digitalen Tafel, können das Selbstvertrauen und die Fähigkeit zum öffentlichen Sprechen stärken. Funktionen wie die Spiegelung von Bildschirmansichten und die gemeinsame Nutzung der Bildschirmanzeige ermöglichen es den Lehrkräften, einzelne Beiträge oder Ergebnisse der Klasse im Verbund anzuzeigen, konstruktives Feedback zu erhalten, Diskussionen anzuregen und Meinungsbilder aufzuzeigen.

Virtuelle Lernumgebungen (VLE) bieten den Lernenden einen offenen Raum, in dem sie kreativ sein, sich etwas vorstellen und erforschen können. Ohne große Einschränkungen können sie Arbeits-, Verarbeitungs- und Ausdrucksweisen entdecken, die für sie am geeignetsten erscheinen. Das Metaversum kann beispielsweise erheblich das Selbstvertrauen und die Wahrnehmung beeinflussen, da die SchülerInnen ihre Identität, ihr Aussehen und ihr Selbstverständnis ohne die praktische Logistik der realen Welt frei gestalten können. 

Viele PädagogInnen haben Gamification als einen ansprechenden, dynamisch pädagogischen Ansatz entdeckt. Kompetenzen wie Teambildung, Führung, Zusammenarbeit und Kompromissfähigkeit können spielerisch geübt und sich angeeignet werden. Die Lernenden können emotionale Erfahrungen und Teamgeist erleben, während sie sich Herausforderungen stellen und Hindernisse gemeinsam überwinden.

Der Schlüssel zum Erfolg einer fruchtvollen Verbindung zwischen Digitalisierung und der Erfüllung sozial-emotionaler Bedürfnisse liegt in der Auswahl der Aktivitäten, Plattformen sowie in der Gestaltung und Umsetzung des Unterrichtsgeschehens.

Bei der Umsetzung der digitalen Lernräume und der Ausgestaltung des Unterrichts sind die Anforderungen an eine soziale Interaktion und die Förderung positiver Erlebnisse gleichermaßen entscheidend.

Unsere Produkte wurden in enger Abstimmung mit Lehrkräften entwickelt. Viele Funktionen und Merkmale gehen speziell auf die Bedürfnisse für motivierendes, interaktives Lehren und Lernen ein. Wenn Sie sich über unser interaktives Lösungsangebot informieren möchten, stehen wir Ihnen für eine individuelle Online-Präsentation zum Wunschtermin gerne zur Verfügung.

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