Digitalpakt 2.0 – was passiert nach dem Auslaufen des Digitalpakts 2024?

Kinder sitzen an Computern und lächeln digitalpakt 2.0

Published: Mai 6th, 2024

Eine effiziente digitale Infrastruktur ist entscheidend um sicherzustellen, dass Schulen im digitalen Zeitalter ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllen.

Bund und Länder teilen dieses Verständnis und arbeiten gemeinsam im Rahmen des Digitalpakts Schule daran, die digitale Bildung voranzutreiben. Im Jahr 2019 wurden diese Ziele, Absichten und konkrete Maßnahmen in einer umfassenden Förderrichtlinie für den Digitalpakt verbindlich festgelegt.  

Ursprünglich waren für den Digitalpakt sieben Milliarden Euro vorgesehen, wobei der Bund zunächst fünf Milliarden Euro und die Länder eine halbe Milliarde Euro beisteuerten. Während der COVID-19-Pandemie erhöhte der Bund seinen Beitrag um weitere 1,5 Milliarden Euro. 

Da der Digitalpakt im Mai 2024 ausläuft, drängen Schulen und andere Bildungseinrichtungen darauf, die Förderungen in den nächsten Jahren mit einem Digitalpakt 2.0 fortzusetzen.

Digitalpakt – was ist das?

Der Digitalpakt ist eine deutsche Initiative der Bundesregierung, die darauf abzielt, die digitale Infrastruktur in Schulen zu verbessern. 

Durch den Digitalpakt des Bundes erhalten die Bundesländer finanzielle Mittel, die für das Aufstocken der digitalen Ausstattung von Schulen und den Einsatz digitaler Technologien im Unterricht bestimmt sind. Diese Mittel können für die Anschaffung von Laptops, Tablets, interaktiven Displays, Software, WLAN-Infrastruktur und anderen digitalen Geräten sowie für die Schulung von Lehrkräften im Umgang mit digitalen Medien verwendet werden. 

Der Digitalpakt soll nun die digitale Bildung in Deutschland vorantreiben und sicherstellen, dass SchülerInnen die notwendigen Kompetenzen für die digitale Welt von morgen entwickeln.

Warum wurde der Digitalpakt ins Leben gerufen?

Die Einführung des Digitalpakts beruht auf der Erkenntnis, dass digitale Kompetenz und Medienbildung in der modernen Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle spielen.

Vor der Einführung des Digitalpakts waren Schulen oft nicht ausreichend mit digitalen Ressourcen ausgestattet. Dadurch konnten viele SchülerInnen für die Zukunft erforderliche digitale Fähigkeiten nicht erwerben. 

Er soll garantieren, dass alle SchülerInnen Zugang zu digitalen Lernmitteln und -methoden haben und dass Schulen über die erforderliche Infrastruktur verfügen, um diese effektiv einzusetzen. Dadurch soll nicht nur die Qualität der Bildung verbessert-, sondern auch sichergestellt werden, dass SchülerInnen auf die Anforderungen der digitalen Arbeitswelt vorbereitet sind.

Zudem betont der Digitalpakt sowohl Bildung als auch die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes, der Investitionen in die technologische Ausstattung mit Maßnahmen zur Unterstützung der pädagogischen Integration verbindet. Lehrkräfte müssen in der Lage sein, digitale Medien effektiv in ihren Unterricht zu integrieren und SchülerInnen bei der Entwicklung ihrer digitalen Kompetenzen zu unterstützen.

Digitalpakt: Aktueller Stand

Die Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers der Robert Bosch Stiftung deuten darauf hin, dass der Bedarf an digitaler Ausstattung bis 2030 hoch bleibt. Laut einer repräsentativen Umfrage im Juni 2023 sehen immer noch 50 Prozent der Lehrkräfte einen großen Verbesserungsbedarf bei der technischen Ausstattung der Schulen, obwohl die Internetverbindungen verbessert wurden. 

Besonders Schulen in benachteiligten Gebieten, in denen über die Hälfte der Eltern Transferleistungen wie Bürgergeld oder Sozialhilfe beziehen, haben bei der digitalen Infrastruktur einen Aufholbedarf. 61 Prozent der Befragten in solchen Schulen sehen ein großes Verbesserungspotential. Gerade hier fehlt es besonders an der technischen Ausstattung der Lehrkräfte. 40 Prozent von ihnen an Schulen in schwierigen Lagen geben an, dass die Ausstattung mit digitalen Dienstgeräten verbessert werden muss.

Digitalpakt 2.0 – warum ist er notwendig?

Ein Digitalpakt 2.0 ist entscheidend, um die fortschreitende Digitalisierung in Bildungseinrichtungen weiter voranzutreiben und den steigenden Anforderungen an digitale Bildung gerecht zu werden.

  1. Technologische Weiterentwicklung: Technologien entwickeln sich kontinuierlich weiter, und Schulen müssen mit den neuesten Entwicklungen Schritt halten, um den Schülerinnen und Schülern eine zeitgemäße Bildung zu bieten.
  2. Erweiterte Anforderungen an digitale Kompetenzen: In einer zunehmend digitalisierten Welt werden digitale Kompetenzen immer wichtiger. Ein Digitalpakt 2.0 könnte dazu beitragen Lehrpläne und Lehrmethoden anzupassen, um den Schülerinnen und Schülern die erforderlichen Fähigkeiten für die digitale Zukunft zu vermitteln.
  3. Schließung von Bildungslücken: Nicht alle Schulen verfügen über die gleichen Ressourcen für digitale Bildung. Ein Digitalpakt 2.0 könnte dazu beitragen, diese Lücken zu schließen und sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler Zugang zu hochwertiger digitaler Bildung haben, unabhängig von ihrem Standort oder ihrer finanziellen Situation.
  4. Vorbereitung auf neue Herausforderungen: Die COVID-19-Pandemie hat deutlich gemacht, dass digitale Bildung dazu beiträgt, flexibel auf neue Herausforderungen reagieren zu können. Ein Digitalpakt 2.0 könnte Schulen besser auf zukünftige Krisen vorbereiten und alternative Unterrichtsformen unterstützen.

Digitalpakt 2.0 – Die Zukunft der digitalen Bildung

Der Digitalpakt hat einen wichtigen Beitrag zur Förderung der digitalen Bildung geleistet, aber seine Mittel allein reichen nicht aus, um den stetig steigenden Bedarf zu decken. Ein Digitalpakt 2.0 ist unerlässlich, um die digitalen Herausforderungen in Schulen anzugehen. 

Er ist notwendig, damit Schulen mit den neuesten technologischen Entwicklungen Schritt halten können und alle SchülerInnen gleichermaßen Zugang zu hochwertiger digitaler Bildung erhalten. Ein Digitalpakt 2.0 würde Schulen zudem besser auf zukünftige Krisen vorbereiten und flexiblere Unterrichtsformen ermöglichen. 

Letztlich ist die Förderung der digitalen Bildung ein kontinuierlicher Prozess, der durch den Digitalpakt 2.0 weiter vorangetrieben werden sollte.

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