Assistive Technologie im Klassenzimmer | Teil 2

Beitragsbild ArtikelAssistive Technologie II im Klassenzimmer

Published: Juni 7th, 2023

Jede Schülerin und jeder Schüler hat die Chance auf schulischen Erfolg verdient, unabhängig von der Herkunft, des finanziellen Hintergrunds und den individuellen Stärken und Schwächen – und vor allem auch unabhängig davon, ob die SchülerInnen eine Behinderung haben oder nicht. Ein besonderes Anliegen ist uns bei Promethean daher vor allem auch die Bereitstellung von Technologie, die die Inklusion von Lernenden mit Behinderungen ermöglicht.

Nachdem wir in unserem ersten Artikel zum Thema “Assistive Technologie im Klassenzimmer”einen Überblick über die Inklusion an deutschen Schulen und den Einsatz unserer Bildungstechnologie für die Förderung inklusiver Bildungserlebnisse gegeben haben, möchten wir in diesem Artikel noch etwas konkreter werden.

Lesen Sie hier, welche Programme und Medien Sie in Kombination mit unserer digitalen Tafel nutzen können, um Ihren Unterricht inklusiver zu gestalten!

Digitale Medien für barrierefreien Unterricht

Digitale Medien sind vielfältig. Manche sind zur Unterhaltung angedacht, andere zur Kommunikation und wieder andere Medien sollen uns den Alltag erleichtern. Sie alle kennen die Software Siri, das Spracherkennungsprogramm vom Apple. Der Sprachassistent soll uns bei zahlreichen alltäglichen Aufgaben unterstützen – von der Beantwortung einfacher Fragen über die Erledigung von Einkäufen bis zum Buchen von Arztterminen.

Neben den allgemeinen digitalen Hilfsmitteln, die uns den Alltag (mehr oder weniger) erleichtern, gibt es außerdem assistive Technologie (AT) in Form digitaler Medien, die speziell dafür entwickelt wurde, Beeinträchtigungen von Menschen mit Behinderungen auszugleichen. Sehen, Hören, Lernen, Sprechen, motorische Beeinträchtigungen – Einschränkungen in all diesen Bereiche können mit den richtigen Hilfsmitteln ausgeglichen werden.

Erfahren Sie nachfolgend, welche digitalen Technologien unsere BildungsexpertInnen für Ihren inklusiven Unterricht empfehlen. 

ActivInspire

Unsere hauseigene und preisgekrönten Software ActivInspire beinhaltet eine Reihe von Features, mit denen Sie Ihren Unterricht ganz einfach inklusiver gestalten können. Promethean-NutzerInnen haben zudem einen ganz besonderen Vorteil: Bildungseinrichtungen, die bereits mit digitalen Tafeln von Promethean ausgestattet sind, haben den besonderen Vorteil, dass ihnen die Software kostenfrei im Schullizenz-Modell zur Verfügung steht! 

ActivInspire im inklusiven Unterricht

Zwei der einfachen und wirkungsvollen Anwendungsmethoden, mit denen Sie Ihren Unterricht dank ActivInspire inklusiver gestalten können, haben wir nachfolgend für Sie zusammengefasst:

  • Multimediainhalte: ActivInspire erlaubt es Ihnen ganz einfach Multimediainhalte wie Videos, Audiodateien und Bilder in Ihre Flipcharts für den Unterricht einzubauen. So können Sie diese nahtlos in Ihre Stunden einbauen. Wie selbstverständlich werden so SchülerInnen mit Lernschwächen in das Unterrichtsgeschehen integriert: Die oftmals einfachere Bildsprache sowie die Multisensualität ermöglichen SchülerInnen mit Lernschwächen ein besseres Verständnis der vermittelten Inhalte.
  • Aufmerksamkeitsstake Apps: SchülerInnen, die von einer Aufmerksamkeitsstörung betroffen sind, sind im Unterricht oftmals dadurch benachteiligt, dass sie sich aufgrund ihres Krankheitsbildes nur wenig auf das Geschehen konzentrieren können. Die interaktiven Tafeln von Promethean verfügen über eine ganze Reihe integrierter, aufmerksamkeitsstarker Apps, die diesem Umstand bis zu einem gewissen Grad Abhilfe leisten können. Dank des Zufallsgenerators, der Stoppuhr und weiterer Anwendungen können Sie Ihren Unterricht ganz einfach abwechslungsreicher, aktivierender und auch lustiger gestalten. Sie sehen also: Von inklusiv gestaltetem Unterricht profitiert die gesamte Klassengemeinschaft!

Spracherkennungsprogramme

Spracherkennungsprogramme ergänzen herkömmliche Textverarbeitungsprogramme, indem sie die Diktion in geschriebenen Text übersetzen. Die BenutzerInnen sprechen dafür in ein Mikrofon, woraufhin ein KI-gestützter Algorithmus das Gesprochene aufnimmt, verarbeitet und in geschriebenen Worten wiedergibt.

Diese Art von Technologie stellt einen entscheidenden Vorteil für SchülerInnen dar, die Probleme mit ihrer Schreibfähigkeit haben. Die gute Nachricht: Oft sind Spracherkennungsprogramme bereits in umfassenden Unterrichts-Softwares, wie

Schriftbasierte Talker-Apps

Schriftbasierte Talker-Apps bilden das Gegenstück zu Spracherkennungssystemen. Diese Programme können Text von einem digitalen Gerät vorlesen, z. B. von Websites, gescannten Büchern oder sogar den Live-Text aus einem Textverarbeitungsprogramm. Diese Hilfsmittel sind für SchülerInnen ohne verständliche Lautsprache von großem Wert. Dank der Talker-Apps können Sie sich barrierefreier ausdrücken und deutlich aktiver am Geschehen im Klassenzimmer teilnehmen.(Quelle: inklusive-medienarbeit.de)

Windows: Betriebssystem mit Funktionen für mehr Barrierefreiheit

Die Promethean OPS-M Einschubrechner schaffen in Verbindung mit einem ActivPanel eine für Ihren Unterricht optimierte All-in-One-Lösung auf Windows-Basis. AnwenderInnen unserer digitalen Tafeln profitieren also auch von den Bestrebungen des Tech-Konzerns, die hauseigene Software barrierefreier zu gestalten. Windows bietet diverse Möglichkeiten der visuellen, kognitiven, akustischen Unterstützung sowie auch Unterstützung bei der Bedienbarkeit seiner Programme. Diese reichen von der Vergrößerung des Bildschirms mit der Bildschirmlupe für ein verbesserte Lesbarkeit bis hin zur Einblendung von Untertiteln, um das Hörvermögen zu unterstützen.

Die Zukunft der assistiven Technologie

Im ersten Teil der Reihe zum Thema “Assistive Technologie im Klassenzimmer” sind wir bereits darauf eingegangen, dass es in ganz Deutschland Bestrebungen gibt, einen Systemwechsel an den Schulen zu vollziehen: Schulen sollen inklusiv werden. Wie erfolgreich dieses Vorhaben umgesetzt wird, hängt hierzulande jedoch stark davon ab, welche Schwerpunkte, die einzelnen Bundesländer in Punkto “Bildung & Inklusion” setzen. Denn: Wie so vieles ist auch “Bildung” in Deutschland Ländersache.

Eine Untersuchung der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2020 gibt an, dass der Inklusionsanteil (Anteil der SchülerInnen mit Förderbedarf, die inklusiv unterrichtet werden, gemessen an allen SchülerInnen mit Förderbedarf) an deutschen Schulen bei gerade einmal 43,9 % liegt – es gibt also noch eine Menge zu tun. (Quelle: fes.de/) Wie angedeutet zeigt die Studie auch: Es gibt diesbezüglich große länderspezifische Unterschiede:

“Auf der einen Seite haben wir Länder, in denen seit 2008/09, dem letzten Jahr vor Deutschlands Beitritt, der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die in Förderschulen unterrichtet werden, weiter zugenommen hat: Zu dieser Ländergruppe zählen Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz. Diese Länder haben sich vom Ziel Inklusion seit 2008/09 weiter entfernt. Auf der anderen Seite finden sich Länder, die sich dem UN-Ziel kontinuierlich angenähert haben. Dazu zählen insbesondere die drei Stadtstaaten Berlin, Bremen, Hamburg sowie Schleswig-Holstein.” (Prof. Dr. Klaus Klemm, fes.de, 15.06.2021)

Dieser Trend setzt sich bis heute weiter fort. Ein Ende ist nicht abzusehen. Dabei gibt es die Technologie für eine gelungene Inklusion – und sie steht allen Bundesländern zur Verfügung.

Unternehmen aus allen möglichen Bereichen experimentieren mit künstlicher Intelligenz, wie Sprachlernmodellen, und vielem mehr, um mittels assistiver Technologie eine inklusive Unterrichtsgetaltung zu ermöglichen. Laufend finden neue innovative Ideen auf den Markt, doch werden diese an deutschen Schulen leider noch sehr selten eingesetzt. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen über die bereits angesprochenen länderspezifischen Unterschiede hinaus: Sie reichen von finanziellen Aspekten über logistische Hürden bis hin zu fehlender Akzeptanz der Schülerschaft und ihren Eltern. Bei Promethean möchten wir daher nicht nur unsere Bildungstechnologie immer inklusiver gestalten, sondern auch die allgemeine Aufklärung auf diesem Terrain unterstützen. Im ersten Teil unserer Reihe zum Thema “Assitive Technologie im Klassenzimmer” haben wir daher auch beleuchtet, warum Inklusion an Schulen überhaupt wichtig ist. Im dritten Teil unserer Reihe “Assistive Technologie im Klassenzimmer” dürfen Sie sich auf praktische Tipps für die Verwendung politisch-korrekter Sprache im Kontext der Inklusion freuen.

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