Das Erlangen von Medienkompetenz als Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts: Die Ernst-Reuter-Schule in Karlsruhe legt großen Wert auf ganzheitliche Medienbildung. Schulleiter Micha Pallesche erläutert das Medienkonzept der Schule und beschreibt, wie sich das Lernen und Lehren in den letzten Jahren verändert hat.
Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrem Medienkonzept?
Wir möchten mit unserem Medienkonzept Medienbildung möglichst auf eine breite Basis stellen. Oftmals werden digitale Medien an Schulen nur von einigen wenigen Lehrkräften eingesetzt. Verlassen diese dann die Schule, stirbt oft auch das betreute Projekt. Deshalb haben wir überlegt, wie wir digitale Medien dauerhaft in unser Schulkonzept implementieren können. Da wir das nicht alleine schaffen, benötigen wir Partner. Dazu zählen neben dem Stadt- und Landesmedienzentrum, Hochschulen und anderen Institutionen eben auch Firmen wie Promethean, die unsere Schule medial unterstützen. Zudem bauen wir auf unsere Schüler, da wir glauben, dass diese „Ressource“ bisher viel zu wenig genutzt wurde.
Wir haben zurzeit ca. 30 ausgebildete (Schüler-) Medienmentoren, die den Lehrkräften, aber auch anderen Schülern beratend und unterstützend zur Seite stehen. Ein weiteres Ziel ist, die Schüler möglichst optimal auf eine zunehmend medialisierte Welt vorzubereiten. Das Internet der Dinge oder aber auch Industrie 4.0 sind nur zwei Aspekte, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Deshalb stehen wir mit unserem Medienkonzept auch mit der Industrie im Dialog.
Das letzte Ziel ist, trotz zunehmender Digitalisierung die analogen Medien nicht aus dem Blick zu verlieren. Analoge sowie digitale Medien stehen dabei gleichwertig nebeneinander. Ein Realgegenstand (wie beispielsweise ein Apfel) ist immer besser als eine (digitale) Abbildung davon. Auf der anderen Seite bieten digitale Medien, wie keine anderen Medien, fantastische Möglichkeiten in offenen Unterrichtsformen und bei der Visualisierung und Differenzierung des Unterrichtsgegenstandes.
Welche Medien haben Sie identifiziert, die die Umsetzung des Medienkonzepts besonders unterstützen?
Die wichtigste Hardware an unserer Schule sind Tablets, ActivBoards und der ActivTable. Um eine Vernetzung herzustellen, ist das WLAN von großer Bedeutung. Bei der Software setzen wir hauptsächlich Programme/Apps ein, die zur Medienproduktion dienen (wie beispielsweise Programme zur Film- und Audiobearbeitung, aber auch Office-Produkte). Unser Alltagswerkzeug am ActivBoard ist ActivInspire.
Warum fiel Ihre Wahl auf die ActivBoards und ActivInspire von Promethean?
Die ActivBoards haben uns durch ihre Stabilität überzeugt. Im Schulbetrieb ist es wichtig, robuste Geräte im Einsatz zu haben, die so manches aushalten. ActivInspire überzeugt uns durch die Programmtiefe. Hat man sich erst einmal in das Programm eingearbeitet, bietet es eine Fülle an Einsatzmöglichkeiten und sucht seinesgleichen.
Wie bereiten Sie das Kollegium auf das Unterrichten mit neuen Medien vor?
Wir haben neben den oben beschriebenen Unterstützungssystemen (externe Partner, Schülermedienmentoren) eine Reihe an schulinternen Lehrerfortbildungen. Diese finden in regelmäßigen Abständen statt und ermöglichen so einen guten und angstfreien Zugang zu den neuen Medien.
Wie verändert sich der Unterricht selbst – für Sie als Lehrer einerseits und für die Schüler andererseits?
Das Lernen an unserer Schule verändert sich. Durch den zunehmenden Anteil an offenen Lernformen haben die Schüler die Möglichkeit, individuelle Lernwege zu beschreiten. Diese Medien unterstützen diesen Prozess der Individualisierung. Lehrer werden somit zunehmend zum Lernbegleiter und Schüler erhalten eine höhere Verantwortung in ihrem Lernprozess. Unterrichtsinhalte können gespeichert und weiterbearbeitet werden, Einstiege/Inputs werden aufgezeichnet und sind jederzeit abrufbar. Der Unterricht wird anschaulicher und spontaner und die Inhalte können besser visualisiert werden.
Ein Blick in die Zukunft: Was wird sich durch die Implementierung des Medienkonzepts in fünf Jahren verbessert haben?
Wir sind uns sicher, dass Schüler, die im Rahmen unseres Medienkonzepts die Schulzeit durchlaufen, besser auf die digitale Welt vorbereitet sein werden. Sie lernen, dass digitale Medien mehr sind, als Programme wie WhatsApp oder Facebook. In fünf Jahren wird der Einsatz von digitalen Medien an unserer Schule selbstverständlicher sein als heute. Zudem wird es einen großen Materialpool geben, auf den die Kollegen zurückgreifen können.
Herr Pallesche, vielen Dank für das ausführliche Gespräch.
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