Lehrerausbildung: Micro-Teaching mit digitaler Tafel

Beitragsbild Lehrerausbildung MircoTeaching mit digitaler Tafel

Published: Juni 16th, 2023

Das gesamte Alltags-, Schul- und Berufsleben wird digital. Die Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer, die vor allem auch darin besteht, ihre SchülerInnen auf das Leben nach der Schule vorzubereiten, verändert sich damit auf ganz grundlegende Weise. Bereits im Kindergarten und in der Grundschule werden heute digitale Technologien eingesetzt. Eine Entwicklung, die aus gleich mehreren Gründen sinnvoll ist:

  1. In einer digitalen Gesellschaft gehört die Bewältigung digitaler Aufgaben zum Alltag eines jeden Menschen. Es ist also sinnvoll, dass Lernende so früh wie möglich an die Technologien gewöhnt werden, die sie mit zunehmendem Alter immer intensiver und regelmäßig für die Gestaltung ihres beruflichen und privaten Alltags nutzen werden.
  2. Mit der gesellschaftlichen Technologisierung und Digitalisierung geht einher, dass wir immer früher mit digitaler Technologie in Berührung kommen. Heute ist diese Entwicklung so weit fortgeschritten, dass wir die Generationen, die in den frühen 1990er Jahren oder später geboren wurden, als “Digital Natives” bezeichnen. Sie sind im digitalen Zeitalter aufgewachsen. Technologie ist ihnen nicht fremd, den Umgang mit neuer Hard- und Software lernen sie schnell und ohne große Mühe.
    In jüngeren Generationen trifft man sogar immer häufiger auf das Phänomen, dass den Lernenden der Umgang mit digitalen Lernwerkzeugen leichter fällt als die Handhabung analoger Lernmittel. Ein digitaler Schulalltag passt also deutlich besser zu den Bedürfnissen der SchülerInnen, die heutzutage “die Schulbank drücken” als die klassische Kreidetafel, laminierte Arbeitsblätter und das Blinzeln gegen das Licht des Overheadprojektors.

Da digitale Technologien zunehmend Teil des Schulunterrichts sind, liegt die Frage nahe: Wie werden die angehenden Lehrkräfte eigentlich auf die veränderten Kompetenzanforderungen in der Schule vorbereitet?
In unserem Artikel “Digitale Tafel in der Lehrerausbildung” haben wir eine erste Antwort darauf gegeben.
In diesem Artikel möchten wir etwas konkreter werden und den Einsatz der digitalen Tafel im Rahmen einer Methode zur Ausbildung von Lehrkräften beleuchten, die seit einiger Zeit in aller Munde ist: das Micro-Teaching.

Micro-Teaching: Definition & Anwendung der Methode

Beim Micro-Teaching handelt es sich um eine Methode, die in der Lehreraus- und Fortbildung angewendet wird. Die angehende bzw. sich fortbildende Lehrkraft plant dabei kurze Unterrichtssequenzen und führt diese anschließend vor einer – meist kleinen, ausgewählten – Gruppe aus KollegInnen bzw. Mitstudierenden oder auch SchülerInnen durch, um die Sequenzen zu proben.

Micro-Teaching wurde als Lehrverhaltenstraining bereits vor etwa 60 Jahren, in den frühen 1960er Jahren, an der Universität Stanford entwickelt. Die Methode wurde in zahlreichen Studien genau unter die Lupe genommen, hat sich aber nie sehr weit verbreitet. Eine Meta-Studie aus dem Jahr 2008, “Visible Learning” von John Hattie, hat das Micro-Teaching vor ein paar Jahren und anhaltend jedoch wieder in aller Munde gebracht. Eine Abhandlung der Konrad-Adenauer-Stiftung “Visible Learning 2020: Zur Weiterentwicklung und Aktualität der Forschungen von John Hattie” betrachtet die Ergebnisse von Hatties Studie aus einer aktuellen Perspektive und gibt damit Aufschluss über die Bedeutung, die Micro-Teaching heute noch für den Lernerfolg hat. Der nachfolgende Auszug verdeutlicht, wie groß die große Bedeutung ist, die der Methode für erfolgreiches Lernen beigemessen wird: Von über 300 Faktoren, die Einfluss auf den Lernerfolg haben und die das Ergebnis aus mehr als 1.600 Meta-Studien sind, wird Micro-Teaching auf Rang 10 eingeordnet.

Auszug aus der Rangliste der Faktoren, die den Lernerfolg beeinflussen, Stand: 01.12.2019. Zur vollständigen Liste (s. 25 ff)

Ebenfalls interessant: Auf Rang 30 (auf obigen Auszug nicht abgebildet) ist das Reziproke Unterrichten eingeordnet, eine Methode, die den Lernerfolg nachweislich steigert und viele weitere positive Effekte auf die Lernenden hat. Die grundlegenden Fakten zum Reziproken Unterrichten mit einer digitalen Tafel für Sie zusammengefasst.

Micro-Teaching: Vorbereitung & Durchführung

Bevor die betreffende (angehende) Lehrkraft eine Micro-Teaching-Sequenz vorbereiten kann, muss zuerst bestimmt werden, welche Fertigkeit bzw. welches Lehrverhalten im Rahmen der Sequenz geübt werden soll. Dabei kann es sich um Fertigkeiten wie etwa Frage- und Präsentationstechniken handeln, aber auch um positive Verstärkung, non-verbale Kommunikation und vieles mehr. Zu der Fertigkeit, die geübt werden soll, wird der (künftigen) Lehrkraft dann theoretisches Hintergrundwissen vermittelt. Bei diesem handelt es sich sowohl um die allgemeine Theorie hinter einem Lehrverhalten sowie auch um Unterrichtsmethoden und spezielle Verhaltensweisen.

Die vortragende Lehrperson sollte bei der drauf folgenden Durchführung der Micro-Teaching-Sequenz möglichst aufgezeichnet werden. Die Videoaufnahmen der durchgeführten Einheit können im Anschluss an diese analysiert werden. So kann auch der Vortragende selbst seine Präsentation im Detail ansehen und diese selbst reflektieren. In Kombination mit dem Feedback aus der Gruppe der ZuschauerInnen erhält der Vortragende dank der Videoanalyse eine möglichst differenzierte Rückmeldung zu seiner Unterrichtssequenz, auf deren Basis Handlungsalternativen getestet und der Unterricht verbessert werden kann.

Vorteile von Micro-Teaching

  1. Mehr Selbstbewusstsein in schwierigen Unterrichtssituationen: Im Rahmen der Micro-Teaching-Methode haben Lehrende die Gelegenheit, schwierige Unterrichtssituationen in einem “sicheren Raum“ zu üben. Dies gibt ihnen im Unterricht mehr Selbstbewusstsein und die Sicherheit, die sie benötigen, um herausfordernde Situationen souverän zu lösen.
  2. Praktische Übungen für angehende Lehrkräfte: Durch die Anwendung von Micro-Teaching haben Lehramtsstudierende mehr Praxis im Studienalltag. So können sie bereits vor Beginn ihres Referendariats wertvolle Unterrichtserfahrungen sammeln, lernen mit Kritik umzugehen und das eigene Lehrverhalten einzuschätzen.
  3. Nachhaltig positive Veränderungen bewirken: Dank Videoanalyse, darauf basierendem Feedback von außen sowie der Selbstreflexion werden verbale wie auch non-verbale Verhaltensmuster sichtbar und können so leichter verändert werden. Neues Lehrverhalten kann in regelmäßigen Micro-Teaching-Sequenzen leichter ins eigene Repertoire übernommen werden und die Fortschritte bzgl. der Schärfung der Kompetenzen werden sichtbar.

Lehrerausbildung optimieren: Digitale Tafel als unterstützendes Element

Unsere digitale Tafel ist eine hervorragende Ergänzung zur vielversprechenden Methode des Micro-Teaching. Die wichtigsten Vorteile haben wir für Sie zusammengefasst:

Die theoretischen Grundlagen, die (angehende) Lehrkräfte für die Durchführung ihrer Micro-Teaching-Sequenzen lernen müssen, können mit unserer digitalen Tafel multimedial und humorvoll vermittelt werden.

Die Inhalte können am Whiteboard, mittels Videoinhalten oder auch mit klassischer Präsentationssoftware, wie zum Beispiel, einfach und anschaulich an unserer interaktiven Tafel vermittelt werden.

Großes Display verbessert Videoanalyse
Unsere innovativen Displaylösungen sind in drei Größen erhältlich. Besonders auf dem 86”-Bildschirm können Videoanalysen der durchgeführten Micro-Teaching-Einheit bis in das kleinste Detail vorgenommen werden: Gestik, Mimik, all diese Aspekte der non-verbalen Kommunikation können dank des großen Bildschirms und der 4k-Auflösung unseres Premium-Modells wahrgenommen und genau untersucht werden.

Display mit echtem Mehrwert: einfach und zeiteffizient
Micro-Teaching, vor allem in Kombination mit Videoanalysen und interaktiven Tafeln, ist eine wirkungsvolle und dabei zeiteffiziente Methode, um gezielt Teil-Kompetenzen zu verbessern. Eine Sorge, die LehrerInnen häufig an uns herantragen, ist: “Wenn ich erst den Umgang mit der Technologie erlernen muss – wie kann die dann meinen Arbeitsalltag und vor allem den Unterricht effizienter gestalten?” Diese Sorge könne wir Ihnen an dieser Stelle sofort nehmen.
Unsere digitalen Tafeln sind intuitiv bedienbar. Schon mit wenigen Handgriffen können Sie die grundlegenden Funktionen gewinnbringend in Ihrem Unterricht einbinden. Die zahlreichen Anschlüsse des Panels – von HDMI bis USB-C – ermöglichen darüber hinaus die kinderleichte Verbindung mit jedem Endgerät. So müssen Sie sich nicht an neue Technologie gewöhnen, sondern können das Display auch ganz simpel als Erweiterung Ihrer gewohnten Unterrichtsgeräte, wie etwa Ihren Laptop, nutzen.

Besuchen Sie Besuchen Sie uns auf unseren vor-Ort Veranstaltungen für praktische Tipps zum Einsatz unserer digitalen Tafel im Unterricht, der Lehrerausbildung und weiteren Anwendungsszenarien! Das Beste kommt zum Schluss…
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